Systemisches Konsensieren

Systemisches Konsensieren (SK):
Die Methode und ihre Geschichte

Der Ursprung: Warum wir bessere Entscheidungsmethoden brauchen


Der Grazer IT-Systemanalytiker Erich Visotschnig wollte mit anderen Eltern zusammen eine Schule gründen. Sehr ambitioniert machten sie sich ans Werk. Doch sie mussten feststellen: Sie waren zwar mit edlen Absichten gestartet und wollten das Beste für ihre Kinder erreichen. Aber die vielen Entscheidungen, die dabei zu treffen waren, führten immer wieder zu verhärteten Fronten.

Von Berufs wegen ein analytischer Denker, begann Erich Visotschnig den Prozess zu reflektieren. Was geschah?
Die Gruppe nutzte für ihre Entscheidungen das übliche Mehrheitsprinzip. Bei seiner Analyse stellte er fest, dass genau dieses Vorgehen zu Unmut, Lagerbildung und anderen unfruchtbaren Entwicklungen in der Gruppe führte. Erich Visotschnig begann zu forschen. Zusammen mit seinem Kollegen Siegfried Schrotta verfolgte er die Idee, eine neue Methode zu (er)finden.

Die Idee: Entscheiden wie unter Freunden


Wenn Freunde Essen gehen, wählen sie selten das Lokal, das die Mehrheit wünscht, sondern meist das, wo alle zusammen gern hingehen. Wie konnte man diese Qualität auf komplexere Situationen übertragen, wo es für Entscheidungen formale Regeln braucht?


Die neue Methode sollte zu guten Ergebnissen führen und gleichzeitig eine positive Wirkung auf die Gruppe haben.

Das Ergebnis: Systemisches Konsensieren


Das "Systemische Konsensieren" (SK), steht nach mehreren Überarbeitungen und Weiterentwicklungen nun seit einigen Jahren in der heutigen Form zur Verfügung. Seine Wirkung: Es...

  • löst oder erübrigt Konflikte
  • fördert Zuhören und wertschätzende Kommunikation
  • aktiviert Kreativität und Intelligenz
  • spricht Verstand, Gefühl und Intition an
  • schafft eine gute Arbeitsatmosphäre
  • stärkt den Gemeinsinn

"Konsensieren" meint das gemeinsame Annähern an den Konsens, "Systemisch" meint den Aufbau der Methode und beinhaltet die Betrachtung der Gruppe als lebendiges System.


Wesentliche Merkmale: Was SK so besonders macht


  • Jeder Vorschlag wird von allen Beteiligten einzeln bewertet.
    Vorteil: Die Entscheidung für einen Vorschlag beinhaltet keine Ablehnung anderer Optionen.

  • Bei der Bewertung werden nicht Pro-Stimmen, sondern die Höhe der Widerstände gemessen.
    Vorteil: Man gewinnt wertvolle Aussagen über das Konfliktpotential jedes eingereichten Vorschlags.

  • Eine sogenannte Passivlösung - meist "Es bleibt wie es ist" - wird mit ausgewertet.
    Ideen mit einer schlechteren Bewertung als die Passivlösung haben entweder großes Verbesserungspotential oder kommen gar nicht für die Umsetzung in Frage.
    Vorteil: Die Wirkung auf das Team ist schon vor der Entscheidung bekannt. Denn welches Team trägt eine Lösung mit, die es als Verschlechterung gegenüber dem Status Quo empfindet?

  • Ein tragfähiges Ergebnis - für die ganze Gruppe.
    Es "gewinnt" nicht die Lösung mit den meisten Befürwortern, sondern die, mit der alle am besten leben können.
    Vorteil: Niemand gewinnt auf Kosten Anderer. Alle profitieren von der kollektiv intelligenten Lösung.

SK mit digitaler Unterstützung


Die Rechenarbeit kann man digitalen Tools überlassen. Für die übersichtliche Darstellung der Ergebnisse einer Abstimmung kann z.B. eine spezielle Excel-Tabelle verwendet werden.


Komfortabler geht es mit Apps wie CONCIDE® und Acceptify oder konsens:

  • Konsensierungen können über längere Zeit und ortsunabhängig laufen
  • Der/die Fragesteller*in und alle Teilnehmenden können ihre Vorschläge und Kommentare dazu eingeben
  • Die Abstimmungsergebnise werden automatisch nach den niedrigsten Widerständen sortiert
  • Direkt in der App können Fragen zu den Vorschlägen gestellt und beantwortet werden (außer App konsens).
  • Die Ergebnisse stehen wenn gewünscht auch später noch zur Verfügung (außer App konsens).


Gerne gebe ich Ihnen weitere Informationen zum Einsatz der Methode und zu den technischen Möglichkeiten.


Wünschen Sie sich eine professionelle Begleitung für eine anstehende Entscheidung?
Oder möchten Sie mehr über co-intelligente Entscheidungsprozesse mit SK erfahren?



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